Das Trinkwasser in München stammt aus der Natur im bayerischen Voralpenland. Dank Trinkwasserschutzmaßnahmen, ökologischer Bewirtschaftung in Schutzgebieten und Grundwasserschutzmaßnahmen hat das Münchner Wasser Spitzenqualität im europäischen Vergleich.
Ich besuchte mit meinem Kollegen Dr. Markus Büchler die Münchner Stadtwerke.
Der Hochbehälter Forstenrieder Park ist ein zentraler Bestandteil der Münchner Wasserversorgung. In Spitzenzeiten, insbesondere morgens und abends, dient er als Pufferspeicher, um den erhöhten Wasserbedarf auszugleichen. Dieser kann dann auf bis zu 7.000 Liter pro Sekunde ansteigen – eine Herausforderung, die der Speicher problemlos bewältigt. Das Fassungsvermögen aller drei Hochbehälter münchenweit beträgt zusammen etwa 306 Millionen Liter, das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Tagesverbrauch der Stadt München.
Dr. Ing. Hermann Löhner, Leiter Wassergewinnung bei den SWM, führte uns durch die Anlage.
Durch natürliches Gefälle fließt das Wasser ohne Energieaufwand direkt aus dem Mangfall- und Loisachtal. Die Trinkwasserleitungen haben dabei einen Durchmesser von 1,80 bis 2,20 Metern. Um so wenig wie möglich in die Landschaft einzugreifen, wurden die Leitungen unterirdisch verlegt. Die Infrastruktur wird streng überwacht und das Wasser regelmäßig auf Verunreinigungen geprüft. Die Stahlrohrleitungen erhielten eine Zementmörtelauskleidung um dauerhaft einwandfreie hygienische Verhältnisse zu gewährleisten.
“Beeindruckend! Fast schon andächtig beobachteten wir das Wasser, wie es in den Hochbehälter “reinrauscht” und in der angeleuchteten Kammer mit den Säulen beruhigt und gelenkt wird. Ein technisches Meisterwerk, das vorausschauend geplant war und über die Jahrzehnte noch immer für eine sichere Versorgung mit frischem Trinkwasser sorgt.”
Der Hochbehälter Forstenrieder Park besteht aus zwei seperaten identischen Kammern. Bevor das Wasser in eine der Kammern einfließt, wird es über drei hintereinander liegende Lochwände beruhigt und in einen der Kammer parallelen Kanal eingespeißt. Der Kanal ist über Säulen von der Kammer abgetrennt, deren Abstand gegen Ende des Kanals zunimmt. Das Wasser kann durch die Räume zwischen den Säulen in die Kammer einfließen So wird eine gleichmäßige flächendeckende Strömung innerhalb der Kammer gewährleistet. Die gleichmäßige Bewegung des Wassers ist wichtig für die Hygiene. Schlussendlich fließt das Wasser über natürliches Gefälle aus der Kammer heraus Richtung München.
“Es ist sehr wichtig für unsere Arbeit, sich solche riesigen Infrastruktureinrichtungen vor Ort anzusehen. Neu war für mich die Erkenntnis, dass sich Wasserschutz und Umweltschutz manchmal in die Quere kommen. Deshalb ist es besonders notwendig, dass wir hier im Gespräch mit den Verantwortlichen bleiben.”




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