Foto: Lukas Barth

Staats­re­gie­rung lehnt Grü­nen Antrag ab und lässt Wal­chen­see­camp wie Jugend­ar­beit im Land­kreis Mün­chen im Stich

Die Grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten aus dem Land­kreis Mün­chen Clau­dia Köh­ler und Dr. Mar­kus Büch­ler hat­ten einen Antrag im Baye­ri­schen Land­tag ein­ge­bracht, um ein Sanie­rungs­kon­zept für das Wal­chen­see­camp zu erar­bei­ten – auch bei der letz­ten Abstim­mung in die­ser Woche im Ple­num wur­den sie jedoch von CSU und FW über­stimmt. Die belieb­te Ein­rich­tung am Wal­chen­see, die jedes Jahr rund 2000 Kin­dern und Jugend­li­chen aus ganz Bay­ern natur­na­he Frei­zeit, Erho­lung und Tage für den Zusam­men­halt ermög­licht, ist drin­gend sanierungsbedürftig.

„Das Camp gehört den Baye­ri­schen Staats­fors­ten, Jugend­ar­beit und Bil­dung sind Län­der­sa­che – der Frei­staat trägt Ver­ant­wor­tung für den Erhalt“, so Clau­dia Köh­ler. „Ich ver­ste­he den Geiz ein­fach nicht, immer wenn es um Jugend­li­che geht. Es kann nicht sein, dass der Land­kreis als Päch­ter die Kos­ten wei­ter­hin allein schul­tern soll.“

Die Abge­ord­ne­ten hat­ten anläss­lich der zwei­ten Lesung des Nach­trags­haus­halts 2025 ihren Ände­rungs­an­trag auf 2 Mio. Euro Zuschuss zur Ret­tung des Camps gestellt.

„Das Camp ist ein fes­ter Bestand­teil der Jugend­ar­beit in ganz Bay­ern“, ergänzt Dr. Mar­kus Büch­ler. „Wenn die Staats­fors­ten mit der Orga­ni­sa­ti­on über­for­dert sind, muss der Frei­staat wenigs­tens Finanz­mit­tel bereit­stel­len, wenn ande­re die Arbeit machen.“

Beson­ders ver­är­gert zei­gen sich die Abge­ord­ne­ten über das Ver­hal­ten im Baye­ri­schen Land­tag: Ihr Antrag zur Erar­bei­tung eines Sanie­rungs­kon­zepts wur­de in der Ple­nar­sit­zung abge­lehnt – auch von den Abge­ord­ne­ten aus dem Land­kreis Mün­chen. “Wenn selbst die regio­na­len Abge­ord­ne­ten die Unter­stüt­zung für ein so wich­ti­ges Pro­jekt in ihrem eige­nen Land­kreis ver­wei­gern, dann stellt sich die Fra­ge, wel­chen Stel­len­wert für sie Jugend­ar­beit über­haupt noch hat”, so Köhler.

Dr. Büch­ler kri­ti­siert: “Statt­des­sen haben CSU und Freie Wäh­ler Gel­der in Höhe von 90 Mil­lio­nen Euro aus der Frak­ti­ons­re­ser­ve für Pro­jek­te in ihren eige­nen Wahl­krei­sen ver­teilt. Offen­bar gehört Jugend­ar­beit nicht zu ihren Prio­ri­tä­ten, Jugend­li­che sind halt lei­der kei­ne Wählerstimmen.”

Zusätz­lich erschwert wird die Situa­ti­on durch das Hin- und Her­schie­ben der Zustän­dig­kei­ten: Wäh­rend die Baye­ri­schen Staats­fors­ten die Ver­ant­wor­tung im Bereich der Jugend­ar­beit sehen, ver­weist man schließ­lich wie­der­um auf die kom­mu­na­le Ebene.

“Das ist ein unwür­di­ges Schwar­ze-Peter-Spiel auf dem Rücken unse­rer Kin­der und Jugend­li­chen. Wie­der mal sprin­gen Ehren­amt­li­che ein und der Wal­chen­see­ver­ein mit Unter­stüt­zung durch den KJR tut alles, um das Camp zu ret­ten. Unser gro­ßer Dank gilt allen Unter­stüt­zen­den, die hier­für spen­den oder mit­ar­bei­ten und wir wer­den nicht locker­las­sen, bis die Finan­zie­rung auch nach 2025 ver­läss­lich gesi­chert ist.” so Köhler.

Die Grü­nen for­dern ein kla­res Bekennt­nis der Staats­re­gie­rung zur Jugend- und Frei­zeit­po­li­tik. “Das Wal­chen­see­camp muss erhal­ten blei­ben. Die jun­gen Men­schen und die Ehren­amt­li­chen ver­die­nen eine kla­re Zusa­ge für die Unter­stüt­zung des Camps – kei­ne poli­ti­schen Aus­re­den”, so Köh­ler und Büch­ler abschließend.

Ände­rungs­an­trag Nachtragshaushalt
Antrag Sanie­rungs­kon­zept

 

Medi­en­echo:

Land­tag lehnt Sanie­rungs­kon­zept für Wal­chen­see-Camp ab — SZ

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