Schon im Oktober 2024 hat Mia Goller, meine Landtagskollegin, einen Antrag zur Aufnahme der Zucht des Rottaler Pferdes in das Zuchtprogramm des Bayerischen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger aufzunehmen, gestellt. Damals wurde der Antrag noch mehrheitlich von CSU/FW abgelehnt. Im Hintergrund wurde die Idee jedoch aufgenommen.
Und siehe da — jetzt gibt es zumindest für ein Jahr eine finanzielle Unterstützung für die Züchter der Rasse. Einstimmig wurde jetzt im Rahmen der Haushaltsberatungen eine Finanzspritze von 120.000 Euro “für das Rottaler Pferd und das Leutstettener Pferd” beschlossen.
“I gfrei mi narrisch”, sagt Mia Goller, agrarpolitische Sprecherin aus Rottal-Inn. “Mir geht es um die Sache und die Hauptsache ist, der Freistaat investiert in die Rottaler Pferde. Dass der Schub dafür aus dem Allgäu kommt, ist ein bissl schade aber diese Art der Entwicklungshilfe nehmen wir gerne an.”
Das Rottaler Pferd, eine der ältesten historisch belegten Pferderassen Deutschlands, das aus dem niederbayerischen Rottal stammt, ist akut vom Aussterben bedroht. Es gilt als die seltenste Pferderasse Europas und ist als gefährdete Nutztierrasse eingestuft. Der Gesamtbestand der gemeldeten und eingetragenen Rottaler Pferde beläuft sich auf lediglich 80 bis 100 Tiere weltweit.
Die Aufnahme der Rottaler Pferdezucht in das Programm des Staatsgestüts Schwaiganger würde einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung dieser einzigartigen bayerischen Pferderasse leisten und ihre Zukunft nachhaltig sichern.
Der Rottaler ist ein edles und kräftiges Warmblut, das sich durch seine Vielseitigkeit auszeichnet. Derzeit werden nur noch 25 Zuchtstuten und vier Zuchthengste gezählt. Die Rettung der Rasse ist bisher ausschließlich dem Engagement privater Züchter zu verdanken. Ein bedeutendes Zentrum der Zucht ist das Gutshotel Feuerschwendt in Neukirchen v. Wald, wo die weltweit größte Gruppe von etwa 20 Tieren steht. Der neue Zuchtaufbau basiert auf Töchtern von „Original RottalerStuten“, um das klassische Erscheinungsbild und den charakteristischen Charakter der Rasse zu erhalten.
Claudia Köhler: “Natürlich freuen wir uns, dass jetzt im Allgäu die Zucht der Rottaler Pferde aufgenommen wird. Allerdings braucht es außer einer einmaligen Anschubfinanzierung durch einen einzelnen Abgeordneten unbedingt eine Aufnahme von Mitteln in den regulären Haushalt. Denn Pferdezucht ist keine Sache von einem Jahr!”
Alte Haustierrassen wie das Rottaler Pferd seien ein wertvolles Kulturgut und ein wichtiger Bestandteil der genetischen Vielfalt. Sie verfügen oft über besondere Eigenschaften wie Robustheit, Langlebigkeit oder Anpassungsfähigkeit, die in der modernen Zucht verloren gehen könnten. “Der Schutz und die Förderung dieser Rasse sind daher nicht nur aus historischer, sondern auch aus ökologischer Sicht bedeutend”, so Goller
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