Die Staatsregierung hat die Fördergelder für das Frauenhaus in München um
140 000 Euro gekürzt — Anfang Dezember 2024 für das fast abgelaufene Jahr. Die Förderrichtlinie wurde nicht geändert, deshalb habe ich nachgefragt, warum ein Frauenhaus so benachteiligt wurde. Gerade in Zeiten von steigenden Fällen von Gewalt gegen Frauen ist diese Kürzung völlig unverständlich und das Gegenteil von Planungssicherheit.
Die Antwort aus dem Ministerium ist ernüchternd: Das Frauenhaus in München hat “zuviele” Spenden eingeworben — dabei sind diese für besondere Projekte und nicht für Betriebskosten einzusetzen.
Mit den Spenden werden aber Spielsachen und Kleidung gekauft, kleine Ausflüge bezahlt oder Präventionsprojekte finanziert. Die Spenden sind nicht für die laufende Finanzierung gedacht, dass wäre eine Zweckentfremdung der Spenden und ist völlig inakzeptabel. Es ist auch den Spender*innen nicht zu vermitteln, dass sie für den laufenden Betrieb spenden sollen. Fundraising wird damit ad absurdum geführt.
Und: Es ist geplant, das Förderverfahren zukünftig für alle Frauenhäuser in Bayern zu verändern, so die Antwort.
Warum konnte überhaupt Ende des Jahres noch gekürzt werden, wo doch für den Träger keine Chance mehr auf Einsparungen besteht? Nun, das Haushaltsgesetz wurde 2024 erst im Juni im Bayerischen Landtag in zweiter Lesung verabschiedet. Wir hatten das bereits damals kritisiert. Deshalb gab es bis dahin nur vorläufige Bescheide. Die Gesamtsumme von 515 .00 Euro aus dem vorläufigen Bescheid im Frühjahr wurde dann im Dezember rückwirkend gekürzt, weil durch die Spenden angeblich eine Überfinanzierung festgestellt worden war.
Die Stadt München, die bereits ca. 75% der Kosten übernehmen, ist nun zu einem Teil für den Ausfall der Einnahmen eingesprungen. Wieder einmal werden also mit viel Bürokratie Mittel für soziale Belange eingespart und die Kosten auf die Kommunen abgewälzt. Nicht alle Kommunen werden sich ein Einspringen leisten können und das bedeutet dann zwangsweise das Aus für viele Plätze für Frauen in Not.
„Auf dem Rücken von Frauen in Not sparen – damit lassen wir den Ministerpräsidenten sicher nicht durchkommen! Mit der rückwirkenden Kürzung um 140.000 Euro gefährdet er wichtige Projekte und Unterstützung im Frauenhaus München. Wir haben sofort einen Haushaltsantrag gestellt. Die Mittel, die eingeplant waren, müssen auch wirklich überwiesen werden. Die Ankündigung, die Finanzierung in ganz Bayern zu ändern, darf keinesfalls umgesetzt werden.“
Änderungsantrag Grüne_Keine Kürzung des Zuschusses an das Frauenhaus München Änderungsantrag
Grüne_Frauenhäuser und Fachberatungsstellen helfen
Medienecho:
Bayerische Staatsregierung kürzt Münchner Frauenhaus die Mittel ‑AZ
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