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Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen für 37 Gemein­den im Land­kreis Rosenheim

Grü­ne Abge­ord­ne­te Köh­ler und Kurz: „Kom­mu­nen brau­chen mehr Mit­tel zur frei­en Verfügung“

Der Land­kreis Rosen­heim und 37 sei­ner Kom­mu­nen erhal­ten in die­sem Jahr Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen zur Ver­bes­se­rung der finan­zi­el­len Lage in Höhe von 82.163.564 Euro. Ein Zei­chen, dass die aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen auf Kreis- und Gemein­de­ebe­ne, einen aus­ge­gli­che­nen Haus­halt auf­zu­stel­len, groß sind, so die regio­nal zustän­di­gen Abge­ord­ne­ten der Grü­nen aus dem Baye­ri­schen Land­tag Clau­dia Köh­ler und San­ne Kurz.

Die Stadt Rosen­heim bekommt 23 814 408 Euro, Bad Aib­ling 3.180.044 Euro sowie die Gemein­den Bad Feiln­bach und Groß­ka­ro­li­nen­feld jeweils 2.088.600 Euro und 2.500.944 Euro. Der Land­kreis Rosen­heim selbst erhält ins­ge­samt 48.144.992 Euro.

Für ganz Bay­ern ste­hen an Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen 4,85 Mrd. € zur Ver­fü­gung, dies bedeu­tet eine Stei­ge­rung um 408,8 Mio. € bzw. 9,2 % gegen­über dem Vor­jahr. Davon gin­gen 946.223.704 Euro nach Oberbayern.

„Das klingt erst mal gut“, so die haus­halts­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on Clau­dia Köh­ler. „Die Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen sol­len die Steu­er­ein­nah­men der Gemein­den und die Umla­ge­ein­nah­men der Land­krei­se auf­ga­ben­ge­recht ergän­zen und einen gewis­sen Aus­gleich für “arme” und “rei­che” Kom­mu­nen schaf­fen. Die Defi­zi­te unse­rer Städ­te und Gemein­den waren aber allein im ers­ten Halb­jahr 2024 mit 5 Mrd. Euro dop­pelt so hoch wie im gesam­ten Jahr 2023. Die­se Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen blei­ben daher ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein.“

„Die Auf­ga­ben, die die Kom­mu­nen erbrin­gen müs­sen, wer­den stän­dig mehr, die Erstat­tun­gen durch das Land stei­gen nicht im glei­chen Maß. Für die Kom­mu­nen ist das nicht mehr zu stem­men, die Finan­zie­rungs­lü­cken der Gemein­den und Land­krei­se wer­den immer grö­ßer. Das zwingt Kreis­tags- und Gemein­de­rats­gre­mi­en, die Prio­ri­tä­ten bei den Pflicht­auf­ga­ben zu set­zen und bei wich­ti­gen, sog. „frei­wil­li­gen Auf­ga­ben“ wie Kul­tur, Ehren­amt­li­che, Ver­ei­ne, aber auch Wär­me­net­ze oder Kli­ma­an­pas­sung zu kür­zen. Kon­tra­pro­duk­tiv und auf Dau­er noch teu­rer“, so Kurz.

Im Baye­ri­schen Finanz­aus­gleichs­ge­setz ist gere­gelt, wie das Geld inner­halb der kom­mu­na­len Ebe­ne ver­teilt wird. Die Mit­tel für die Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen wer­den dem Kom­mu­nal­an­teil des all­ge­mei­nen Steu­er­ver­bun­des ent­nom­men: Den Kom­mu­nen ste­hen gesetz­lich 12,75 % der Ein­nah­men des Lan­des an der der Ein­kom­men- und Kör­per­schaft­steu­er, der Umsatz­steu­er und der Gewer­be­steu­er­um­la­ge zu, der Anteil soll im kom­men­den Jahr auf 13% stei­gen. Im Baye­ri­schen Finanz­aus­gleichs­ge­setz ist gere­gelt, wie das Geld inner­halb der kom­mu­na­len Ebe­ne ver­teilt wird.

Die Grü­ne Land­tags­frak­ti­on for­dert eine Erhö­hung die­ses Anteils auf erst 14% und mit­tel­fris­tig 15%. „Wich­tig wären deut­lich mehr frei ver­füg­ba­re Mit­tel aus dem Steu­er­ver­bund, damit die Kom­mu­nen unbü­ro­kra­tisch selbst ent­schei­den kön­nen, wel­che Leis­tun­gen gera­de am not­wen­digs­ten sind“, so Kurz und Köh­ler. Sie kün­dig­te einen Haus­halts­an­trag bei den anste­hen­den Bera­tun­gen zum Nach­trags­haus­halt an. „Davon wer­den gera­de auch die Gemein­den im Land­kreis Rosen­heim profitieren.“

 

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