Hoch­was­ser­schä­den: Ohne Zah­len kei­ne Hilfen

Grü­ne: Untä­tig­keit der Staats­re­gie­rung passt nicht zum lau­ten Geschrei

Nach lau­ten Kla­gen der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung zu aus­blei­ben­den Hoch­was­ser­hil­fen hat die Grü­ne Frak­ti­on nun kon­kret nach­ge­fragt. Die Staats­re­gie­rung hat dar­auf­hin in Ant­wor­ten auf Anfra­gen der Abge­ord­ne­ten Clau­dia Köh­ler, Patrick Friedl und Chris­ti­an Hier­n­eis ein­ge­räumt, dass sie bis heu­te kei­nen Antrag auf Bun­des­hil­fen gestellt hat. Auch belast­ba­re Zah­len über die finan­zi­el­le Höhe der Hoch­was­ser­schä­den des Pfingst­hoch­was­sers vom Mai und Juni konn­ten noch immer nicht genannt wer­den. Die Staats­re­gie­rung hat zudem selbst erst 15% der ver­spro­che­nen baye­ri­schen Sofort­hil­fen ausbezahlt.

Bis­her wur­den aus­schließ­lich für einen Antrag auf EU-Hil­fen Schät­zun­gen an den Bund über­mit­telt, so die Antwort.

„Ich weiß gar nicht, war­um Herr Söder immer laut jam­mert, er habe noch immer kei­ne Bun­des­mit­tel für das Pfingst­hoch­was­ser bekom­men, wenn er doch noch gar kei­ne Bun­des­mit­tel bean­tragt hat. Seri­ös geht anders!“, so Clau­dia Köh­ler, haus­halts­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen Land­tags­frak­ti­on. „Wenn EU-Hil­fen per Schät­zung bean­tragt wur­den, kann der Bund nicht ein­fach auch noch was drauf­le­gen, obwohl gar kein Antrag aus Bay­ern vorliegt.“

Der Bund hat bis­her Hil­fe geleis­tet durch das Tech­ni­sche Hilfs­werk, die Bun­des­wehr und die Bun­des­po­li­zei. Er darf recht­lich nur dann auch finan­zi­ell hel­fen, wenn eine Kata­stro­phe natio­na­len Aus­ma­ßes vor­liegt. „Die Staats­re­gie­rung kann auch nach vier Mona­ten noch kei­ne kon­kre­ten Zah­len zum Aus­maß des Scha­dens in Bay­ern lie­fern – will sie nicht, kann sie nicht oder inter­es­siert es sie nicht?“ so Patrick Friedl.

„Wenn man dann noch sieht, dass Bay­ern selbst von ver­spro­che­nen 200 Mil­lio­nen Euro bis­her nur 31,4 Mio Euro aus­be­zahlt hat, fra­ge ich mich, wozu die Staats­re­gie­rung nach wei­te­rem Geld schreit. Soll sie doch erst­mal das eige­ne Geld aus­zah­len – kann sie aber ver­mut­lich nicht, solan­ge sie nicht weiß, wer über­haupt wel­che Schä­den durch das Hoch­was­ser hat“, meint Chris­ti­an Hier­n­eis. Er hat­te nach­ge­fragt, wie­viel der baye­ri­schen Sofort­hil­fen bis­her aus­be­zahlt wur­den – die natür­lich von den Geschä­dig­ten bean­tragt wer­den mussten.

Die Abge­ord­ne­ten for­dern ech­te Taten statt Fake News vom Minis­ter­prä­si­den­ten: „Vor die­sem Hin­ter­grund sind Behaup­tun­gen der Staats­re­gie­rung, der Bund wür­de Hil­fe ver­wei­gern, schlicht falsch. Das Hand­lungs­de­fi­zit liegt aktu­ell in Bay­ern, nicht beim Bund.“

Anfra­gen mit Ant­wort der Staatsregierung:

Hoch­was­ser 2024 – Über­mitt­lung Schä­den an Bund ‑08–10-2024

Hoch­was­ser Kos­ten C.Hierneis

Hoch­was­ser Mai-Juni 2024 ‑Scha­dens­bi­lanz in Bay­ern — P.Friedl

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