For­schung mit atom­waf­fen­fä­hi­gem Mate­ri­al poli­tisch stoppen!

PRESSEMITTEILUNG der grü­nen Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dr. Mar­kus Büch­ler, MdL und Clau­dia Köh­ler, MdL zum VGH-Urteil zum For­schungs­re­ak­tor FRM II in Garching. 

Mit dem heu­ti­gen Urteil des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts zu einer Kla­ge des Bund Natur­schutz wird die Lösung eines über­fäl­li­gen Pro­blems erneut hin­aus­ge­scho­ben. Trotz einer sich welt­weit ver­schär­fen­den Sicher­heits­la­ge kann der Gar­chin­ger For­schungs­re­ak­tor FRM2 wei­ter­hin unbe­fris­tet mit dem atom­waf­fen­fä­hi­gen hoch ange­rei­cher­ten Uran betrie­ben werden.

Clau­dia Köh­ler, MdL: „Die ange­kün­dig­te Ent­schei­dung des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hof (VGH) zur Kla­ge des Bund Natur­schut­zes ent­täuscht mich, denn ich habe auf ein Ende der Betriebs­ge­neh­mi­gung mit waf­fen­fä­hi­gem, hoch­an­ge­rei­cher­tem Uran (HEU) gehofft. Im Bemü­hen um eine fried­li­che­re Welt und gegen die Ver­brei­tung von Atom­bom­ben­ma­te­ri­al scha­det der Betrieb des FRM2 mit HEU. Die TUM und die CSU-Staats­re­gie­rung hal­ten die Welt seit Jahr­zehn­ten hin, anstatt das Pro­blem end­lich poli­tisch zu lösen. Wir Grü­ne ste­hen zur Neu­tro­nen­for­schung, aber nicht mit die­sem hoch pro­ble­ma­ti­schen Brenn­stoff. Des­halb for­dern wir die CSU auf, den FRM2 nicht mehr anfah­ren zu las­sen, solang er nicht auf nied­rig ange­rei­cher­tes Uran umge­rüs­tet ist.“

Seit mehr als 14 Jah­ren igno­riert die TU Mün­chen die Ver­pflich­tung zur Umrüs­tung ihres Gar­chin­ger For­schungs­re­ak­tors vom atom­waf­fen­fä­hi­gen, hoch ange­reich­ten Uran (engl. HEU) auf nied­ri­ger ange­rei­cher­tes Uran. In der atom­recht­li­chen Geneh­mi­gung aus dem Jahr 2003 wur­de dies bis 2010 gefor­dert. Gesche­hen ist bis heu­te (fast) nichts.

Nach der knap­pen Mit­tei­lung des VGH von heu­te ist nur klar, dass die Kla­ge abge­wie­sen und die Revi­si­on nicht zuge­las­sen wird. Inhalt­lich hat sich der VGH heu­te nicht geäußert.

Dr. Mar­kus Büch­ler,  MdL: „Das Vor­ge­hen der TUM und der CSU beim FRM2 neh­me ich seit Jahr­zehn­ten als Tricks und Täu­schun­gen wahr. Die Ver­spre­chun­gen der über den neu­en – aber noch zu ent­wi­ckeln­den – Brenn­stoff ent­pup­pen sich mehr und mehr als Augen­wi­sche­rei. Die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen zu die­sem Brenn­stoff wer­den geheim gehal­ten, obwohl sehr viel Steu­er­geld aus­ge­ge­ben wird. Es ist mehr als frag­wür­dig, ob nächs­tes Jahr voll­stän­di­ge Geneh­mi­gungs­un­ter­la­gen ein­ge­reicht wer­den kön­nen. Die Tests für den neu­en Brenn­stoff sind noch längst nicht abge­schlos­sen, Zwi­schen­er­geb­nis­se wur­den nicht ver­öf­fent­licht. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, wir wer­den mit der Umrüs­tung wei­ter­hin hin­ge­hal­ten, bis der TU Mün­chen die Vor­rä­te mit dem aus Russ­land gelie­fer­ten hoch ange­rei­cher­ten Uran end­gül­tig aus­ge­hen. Wir hof­fen sehr dar­auf, dass der Bund Natur­schutz alle wei­te­ren Rechts­mit­tel nutzt.“

Medi­en­echo:

For­schungs­re­ak­tor darf hoch­ge­fah­ren wer­den ‑SZ

Reak­tor darf in Betrieb blei­ben: Bund Natur­schutz schei­tert mit Kla­ge vor Ver­wal­tungs­ge­richts­hof ‑MM

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